Josua Berg: Bachelorarbeit und Teilnahme am European Coral Reef Symposium 2024
Ein entscheidender Faktor für den Erfolg von Riff-Restaurationen mittels Ansiedlung von Korallenlarven ist die Auswahl des für die kleinen Korallen bestmöglichen Untergrunds. Dieser Frage ging der Bochumer Biologiestudent Joshua Berg nach, den wir im Rahmen des Projekts „Restauration von Korallenriffen in der Bandasee“ unterstützten. Wir förderten seinen Forschungsaufenthalt und die Poster-Präsentation seiner Arbeit auf der Korallenkonferenz ECRS 2024 (European Coral Reef Symposium). Joshua Berg untersuchte insbesondere, ob „frisches“ Lavagestein in der Bandasee eine höhere Attraktivität für die Larven hat als „normales“ Gestein am Meeresboden oder andere Siedlungssubstrate.
Wo siedeln sich Korallenlarven besonders gerne an?
Wir unterstützten im November 2023 den Forschungsaufenthalt von Josha Berg in Indonesien. Hintergrund seines Forschungsvorhabens sind die ungewöhnlichen natürlichen Besiedlungserfolge von Korallen auf Lavagestein am Fuße der Vulkaninsel Banda Api in der Bandasee. Der Vulkan brach zuletzt im Mai 1988 aus. Die ausgetretenen Lavaströme erreichten alle das Meer. Nun ging es darum herauszufinden, ob „frisches“ Lavagestein vielleicht eine höhere Attraktivität für Korallenlarven hat als „normales“ Gestein am Meeresboden.
Während des Korallenablaichens bei den Bandainseln, welches Anfang November 2023 stattfand, sammelte er mit Rifaldi Kadir und dem Korallenrestaurationsteam von BandaSEA und Luminocean unter Einsatz des bewährten Systems aus Trichtern und Flaschen unter Wasser und an der Wasseroberfläche Korallengameten ein.
Anschließend fand die Vermehrung in der Korallenlarven-Zuchtanlage des Projekts statt. Alles Weitere, insbesondere das mühevolle Zählen von Korallenlarven und was anschließend mit ihnen passierte, erzählt Joshua in seinem Video:
Poster-Präsentation auf der ECRS 2024
Zur großen Freude aller Beteiligten akzeptierte das European Coral Reef Symposium (ECRS 2024) das Forschungsprojekt von Joshua Berg und Rifaldi Kadir für eine Poster-Präsentation. Die ECRS ist das bedeutendste Korallensymposium in Europa. Die Konferenz fand vom 2. bis 5. Juli 2024 in Neapel statt.
Foto oben: Eine der von Rifaldi und Joshua ausgesetzten Korallenlarven im März 2024. Sie hat sich zu einer gesund aussehenden kleinen Koralle, einem Rekuten mit mehreren Polypen entwickelt. © BandaSEA
Anti-Biofouling Beschichtungen für die Korallenriff-Restauration
2021 förderten wir die Doktorarbeit von Lisa Röpke am Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung ZMT, Bremen – WG Ecophysiology, Coral Reproduction & Restoration, Anti-Biofouling in Zusammenarbeit mit dem Australian Institute of Marine Science (AIMS).
Können Korallenriffe dem Klimawandel widerstehen?
Wir förderten die Konferenzteilnahme von Laura Niewendick am International Coral Reef Symposium 2020 (ICRS) zur Vorstellung von Ergebnissen der Masterarbeit im Studiengang „International Studies in Aquatic Tropical Ecology“ (ISATEC) in Kooperation mit den Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI), dem GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel und der Universität Bremen, Fachbereich 2 (Biologie).
Ursprünglich war der Kongress für den Sommer 2020 in Bremen geplant. Doch wie bei vielen Dingen in dem Jahr durchkreuzte die globale Covid-19-Pandemie diesen Plan. Im Sommer 2021 fand die ICRS-Konferenz dann im Onlineformat statt.
Palau: Riffschutz mit Drohnen
2019 förderten wir Feldstudien in Palau für die Masterarbeit von Pia Lewin im Studiengang „International Studies of Aquatic Tropical Ecology“ (ISATEC) in Verbindung mit dem Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT) & Universität Bremen, Fachbereich 2 (Biologie).
Flachwasserkorallenriffe in Palau
Der Archipel von Palau besteht aus einzigartigen, unersetzlichen Riffstrukturen. Seine Flachwasserkorallenriffe sind Heimat für insgesamt 1.278 bekannte Fischarten und unzählige andere Meeresorganismen. Damit weisen sie einen der höchsten Biodiversitätsgrade in ganz Mikronesien auf. 2007 richtete jeder der sechzehn palauischen Staaten mindestens ein Meeresschutzgebiet ein. Seitdem gehört Palau mit seinen 356 Inseln zu einem der Staaten mit der größten Anzahl an ausgewiesenen Meeresschutzgebieten. Ganz aktuell sind damit 80% der Gewässer innerhalb der ausschließlichen Wirtschaftszone als Schutzzonen ausgewiesen. Hier ist das Fischen verboten (No-Take-Zone).
Palau will den Zusammenbruch seiner Flachwasserkorallenriffe unbedingt verhindern. Denn schon einmal, 1997/98, kam es zu einer massiven Korallenbleiche. Daraufhin ging der Tourismus stark zurück und der Südsee-Staat erlitt einen Verlust von etwa 3,3 % seines Bruttoinlandsprodukts (BIP). Palau bezieht etwa die Hälfte seines BIP aus der Tourismusindustrie.
zurück ↗
Projektseite Schutz von Korallenriffen