Orca oder Schwertwal

Der Orca oder Schwertwal (Orcinus orca) ist eines der am weitesten verbreiteten Säugetiere. Orcas leben in engen Sozialverbänden. Sie sind DIE Top-Prädatoren der Ozeane und haben keine natürlichen Feinde. Durch ihre markante Rückenfinne, die fast zwei Meter hoch sein kann, sind sie unverkennbar. Orcas werden seit Juli 2024 in drei Unterarten und mindestens 10 Ökotypen unterteilt. Diese Unterscheidung bezieht sich meist, aber nicht ausschließlich, auf die bevorzugte Nahrung. Manche Orcas machen Jagd auf andere Meeressäuger. Daher auch die weitere Bezeichnung Killerwal. Erwachsene Tiere erreichen eine Größe von 5,5 bis 9,8 m. Die Art zeigt einen ausgeprägten Geschlechtsdimorphismus: Männchen sind deutlich größer als die Weibchen. Erwachsene Schwertwale können ein Gewicht zwischen 2,6 bis 9 t erreichen. Dabei sind Weibchen deutlich leichter als Männchen. Ein neugeborenes Kalb wiegt etwa 180 kg.

Systematik

Orcas sind Zahnwale und gehören zur Gruppe der insgesamt 6 Arten und 5 Gattungen umfassenden Schwert- und Grindwale, die im Englischen auch als blackfish bezeichnet werden. Der Orca ist der größte Vertreter der Delfinfamilie (Delphinidae).

Drei neue Orca-Unterarten und eine neue Population im Nordpazifik

Lange Zeit ging man von einer Art (Orcinus orca) mit weltweiter Verbreitung aus. Aufgrund taxonomischer Unsicherheiten ist die Art auf der Roten Liste der Weltnaturschutzorganisation (IUCN) jedoch als Data Deficient (unzureichende Datenlage) mit unbekannter Bestandsentwicklung eingestuft. Aufgrund neuer Forschungsergebnisse teilte das für die Anerkennung neuer Meeressäugerarten zuständige Taxonomie-Komitee der Society of Marine Mammalogy Anfang Juli 2024 Orcinus orca vorerst in drei Unterarten auf:

  • O. o. ater – Residente Schwertwale im Nordpazifik
  • O. o. orca – Gewöhnlicher Schwertwal
  • O. o. rectipinnus – Bigg-Orcas im Nordpazifik

In einer im März 2024 publizierten Studie beschreiben kanadische Wissenschaftler der Universität von British Columbia eine aus 49 Tieren bestehende neue Orca-Population, die zu keinem der bislang anerkannten Ökotypen passt. Sie zeichnet sich durch ein ungewöhnlich breites Nahrungsspektrum aus: Delfine, See-Elefanten, Pottwale und Meeresschildkröten.

Experten erwarten für die Zukunft weitere systematische Aufteilungen bei Orcinus orca. So könnten die drei neuen Unterarten auf der Basis weiterer Erkenntnisse den Status von Arten erhalten. Auch für einen der fünf Orca-Ökotypen, die im Südpolarmeer rund um die Antarktis leben, erwarten Wissenschaftler, dass diese Population als eigenständige Art anerkannt wird.

Lebensraum und Verbreitung

Man findet die Kosmopoliten von den polaren Gewässern bis zum Äquator, wenngleich häufiger in kälteren Gewässern. Ihre Gesamtzahl ist unbekannt. Zählungen gibt es nur aus einigen Regionen. Südlich der Antarktischen Konvergenz sollen es um die 80.000 sein. 445 in Norwegen. Im tropischen Ostpazifik rund 8.500. Circa 1.500 in den Küstengewässern Nordamerikas und etwa 2.000 in japanischen Gewässern. Sie entfernen sich meist nicht mehr als 800 km von der Küste. Mitunter sind sie aber auch auf der Hochsee zu beobachten.

Orca mit großer Rückenfinne.
Ein Orca ist unverwechselbar. Foto: skeeze/Pixabay

Gelegentlich schwimmen Schwertwale bis ins Mittelmeer (bis auf seltene Ausnahmen im westlichen Teil). Im Roten Meer dagegen ist der Orca eher ein Irrgast.

Im Schwarzen Meer gibt es keine Orcas, auch in der Ostsee nicht, abgesehen von raren historischen Ereignissen. So wurden Mitte des 19. Jahrhunderts anscheinend zwei Schwertwale vor der dänischen Insel Strynö gefangen, wie Carl Kinze und Andreas Pfander in ihrem Artikel „Wale in der Eckernförder Bucht einst und jetzt“ berichten.

Gelegentlich schwimmen diese großen Delfine in die Nordsee und in den Skagerrak. Auch im Kattegat gibt es angeblich häufiger Sichtungen. So sollen im Mai 2019 sieben Tiere im Kattegat auf dem Weg in die westliche Ostsee gesichtet worden sein.

Anfang 2016 wurde ein toter Schwertwal auf Sylt gefunden. Im Juni 2010 strandete ein völlig entkräftetes junges Weibchen im niederländischen Watt. Sein Schicksal bewegte die ganze Welt. Es erhielt den Namen Morgan.

Wie sieht ein Orca aus?

Schwertwale gehören zu den am leichtesten zu identifizierenden Delfinarten: Nicht nur aufgrund ihrer Größe sind sie gut zu erkennen, auch die imposanten Rücken- und Brustflossen (Finne bzw. Flipper) sind ein markantes Merkmal. Bei männlichen Tieren kann sich die Rückenfinne bis zu 1,80 m schwertartig in die Höhe strecken – daher auch der Name Schwertwal. Hinzu kommt die auffällige Schwarz-Weiß-Färbung. Die Bauchseite ist weiß, der Rücken schwarz, mit einem hellen „Sattel“ nahe der Finne. Zudem besitzen sie hinter jedem Auge einen ovalen, weißen Fleck.

Wie alt werden Schwertwale?

In der freien Wildbahn liegt die Lebenserwartung der Weibchen bei durchschnittlich 50 Jahren, in Einzelfällen werden sie 80 oder gar 90 Jahre alt. Männchen erreichen durchschnittlich ein Alter von 29 Jahren, maximal 50 bis 60 Jahre.

Wie tief tauchen Orcas?

Schwertwale halten sich überwiegend im Oberflächenwasser auf. Meistens tauchen sie nicht tiefer als 20 m. Doch das variiert je nach Region. So staunten Forscher nicht schlecht, als ein von ihnen besendertes Tier im Südatlantik es sogar auf 1.087 m schaffte, um sich seine Beute zu holen. Die dortige Population hat sich bei ihrer Nahrungssuche darauf spezialisiert, Schwarzen Seehecht von ausgelegten Bodenlangleinen zu „klauen“.

Nahrungsspektrum

Der Orca hat ein breit gefächertes Nahrungsspektrum. Es reicht von Kalmaren über Fische, Seevögel, Meeresschildkröten bis zu Meeressäugern. In Gruppen attackieren sie sogar Blauwale, die mit bis zu 33 m (auf der Südhalbkugel) größten Tiere der Erde. Auch vor Weißen Haien schrecken Schwertwale nicht zurück. Besonders die fette Leber dieser Knorpelfische hat es den Meeressäugern angetan. So entdeckten Forscher 2017 fünf tote Weiße Haie an südafrikanischen Stränden, deren Leber nahezu chirurgisch von Orcas herausgefressen worden war.

Weißer Hai.

Orcas machen auch Jagd auf Weiße Haie, deshalb gehen sogar diese den Meeressäugern aus dem Weg. Foto: Gerald Schömbs/Unsplash

Orca-Ökotypen

Es gibt mehrere anerkannte Ökotypen. Hauptunterscheidungskriterium ist die bevorzugte Nahrung. Aber auch Lebensräume, genetisch fixierte oder verhaltensbiologisch, kulturell bestehende Unterschiede spielen eine Rolle.

Ökotypen-Vielfalt bei Schwertwalen. Poster der NOAA.
© NOAA Fisheries

Vor der nordamerikanischen Pazifikküste gibt es beispielsweise drei Orca-Ökotypen. Deren Lebensräume überlappen sich zwar zum Teil, dennoch scheinen sie sich Untersuchungen der US-Klima- und -Ozeanbehörde NOAA Fisheries zufolge nicht miteinander fortzupflanzen.

Residents

Die „Southern Residents“ leben im Frühjahr und Sommer in den küstennahen Gewässern von Washington, Oregon (USA) und Britisch-Kolumbien (Kanada). Sie sind auf Königslachse, auch Chinook-Lachse, spezialisiert. Ihre Beute besteht ausschließlich aus Fisch, und zwar zu 80 % aus Königslachs. Am 1. Juli 2023 verzeichnete das Center for Whale Research (CWR), das die Population der Southern Residents seit 1976 erfasst, nur noch 75 Individuen.

Transient-Orcas

Transient-Orcas (auch Bigg-Orcas genannt, nach dem Forscher Dr. Bigg) ernähren sich ausschließlich von Meeressäugern. Diese rund 400 Tiere umfassende Population zieht in einem von Alaska bis Nordkalifornien reichenden Gebiet vor der amerikanischen Westküste umher. Wissenschaftler der NOAA Fisheries fordern, diese Tiere als eigenständige Art (Orcinus rectipinnus) anzuerkennen.

Offshore-Orcas

Die Offshore-Orcas sind kleiner als die anderen beiden Ökotypen und ernähren sich von Fischen, aber vor allem von Haien.

Verhalten

Schwertwale sind extrem soziale Tiere. Sie leben in engen Familienverbänden in mütterlicher Linie. Die teilsesshaften Orcas vor der nordamerikanischen Westküste gehören zu den stabilsten Gesellschaften bei nicht menschlichen Säugetieren. Diese „Pods“ genannten Familienverbände besitzen sogar eigene Dialekte.

Trotz ihrer Größe sind Orcas schnell. Mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 55 km/h gehören sie zusammen mit den wesentlich kleineren Dall-Hafenschweinswalen zu den schnellsten Meeressäugern überhaupt.

Orca-Wanderungen

Die meisten Schwertwale leben nomadisch, unternehmen aber keine regelmäßigen Wanderungen. Allerdings gibt es auch teilresidente Subpopulationen: etwa die rund 50 Tiere zählenden Iberischen Orcas in der Straße von Gibraltar (Orcas von der Straße von Gibraltar und dem Golf von Cádiz), vor der nordamerikanischen Westküste oder in der Antarktis. Dabei sind residente Gruppen mit bis zu 55 Mitgliedern größer als die der „Nomaden“ mit durchschnittlich 10.

Eine der längsten bisher aufgezeichneten Orca-Wanderungen wurde Ende 2019 dokumentiert, als vier Erwachsene und ein Jungtier vor Genua auftauchten. Sie waren 5.200 km von Island bis ins Mittelmeer geschwommen. Anhand von Fotos erkannten isländische Forscher die SN113-Gruppe, die sich von 2014 bis 2017 im Sommer regelmäßig vor Island aufgehalten hatte. Das Jungtier überlebte die Reise allerdings nicht und starb kurz nach der Ankunft vor Genua. Es war der erste Nachweis, dass Schwertwale zwischen Island und Italien wandern.

Die Gruppe muss nach dem 7. Juli 2017 aufgebrochen sein, als sie aus isländischen Gewässern verschwand. Über zwei Jahre später tauchten die isländischen SN113-Orcas dann vor Genua wieder auf.

Orca SN116 "Aquamarin" vor Island und bei Genua.

Orca SN116 „Aquamarin“ vor Island und bei Genua, Quelle: Facebookseite Orca Guardians Iceland

Gibraltar-Orcas folgen ihrer Hauptbeute, dem Roten Thunfisch, auf seinem Weg ins Mittelmeer bis in die Straße von Gibraltar. Im Herbst und Winter ziehen sie wieder nach Norden, mitunter bis in die Biskaya, wenn die Thunfische das Mittelmeer verlassen.

Akrobatik

Springender Orca.
Foto: Pixabay

Der Orca gehört zu den Luftakrobaten unter den Meeressäugern. Sie springen häufig oder strecken gern senkrecht „stehend“ den Kopf aus dem Wasser, um sich umzuschauen (engl. spyhopping).

Aggression

Für den Menschen sind Killerwale – trotz ihres Namens – normalerweise keine Gefahr. Seit Juli 2020 jedoch machen nahe Gibraltar lebende Orcas auf sich aufmerksam. Einige Tiere aus vier Familiengruppen haben eine „Affinität“ zu mittelgroßen Segelbooten (meist weniger als 15 m) entwickelt. Dabei kam es an einigen Booten zu beträchtlichen Schäden. Fünf Boote sind nach einem derartigen Aufeinandertreffen bislang gesunken (Stand Mai 2024). Menschen kamen dabei zum Glück nicht zu Schaden. Warum die Tiere gezielt Boote beschädigen, ist rätselhaft.

Grindwale vertreiben Orcas

Forscher des Islandic ORCA Project beobachten seit 2015, dass in den Gewässern vor Südisland Schwertwale vor Familienverbänden von ebenfalls zur Delfinfamilie zählenden Grindwalen (Globicephala melas) flüchten. Eine Erklärung für das Fluchtverhalten der Top-Prädatoren gibt es nicht. Die Spezialisten konnten auch beobachten, dass Grindwal-Familien aktiv Orca-Verbände jagen. Dabei stellen diese keine Gefahr für die bis zu 7 m großen Verwandten dar. Es ist nicht bekannt, dass Grindwale zum Beutespektrum von Schwertwalen gehören. „Es ist sehr ungewöhnlich, dass sie vor etwas Angst haben – oder scheinbar Angst haben“, sagte Anna Selbmann, Doktorandin an der Universität von Island, dazu im Hakai magazine.

Fünf Kurzflossen-Grindwale vor der Küste von Teneriffa.

Eine Familie Kurzflossen-Grindwale. Sie ernähren sich hauptsächlich von Tintenfisch, fangen aber auch Makrelen und Seehecht. © Turismo de Tenerife

Orcas trauern um ihre Toten

Im August 2018 zeigten der an der Pazifikküste vor Vancouver lebende weibliche Orca „Tahlequah“ und ihr Pod ein niemals zuvor beobachtetes Beispiel für gemeinschaftliches Trauerverhalten bei Delfinen. Mindestens 17 Tage lang schob und stupste die Gruppe das kurz nach der Geburt verstorbene Kalb von „Tahlequah“. Die meiste Trauerarbeit (Tragen und Schieben des kleinen Körpers) verrichtete dabei die Mutter. Nach der unglaublichen Strecke von über 1.600 Kilometern überließ sie ihr Kind seinem nassen Grab.

Fortpflanzung und Entwicklung

Weibchen bekommen ihr erstes Kalb im Alter von 11 bis 16 Jahren. Danach folgt im Durchschnitt alle 5 Jahre Nachwuchs. Statistisch gesehen, bringt ein Weibchen nur 5,35 Kälber im Laufe seines Lebens zur Welt. Männchen erreichen ihre Geschlechtsreife mit rund 25 Jahren.

Gefahren

Wie alle Wale und Delfine weltweit ist der Orca durch menschliche Aktivitäten gefährdet: Fischernetze, in denen sie als Beifang sterben, gezielte Tötungen als Nahrungskonkurrenten, Nahrungsverknappung durch Überfischung, Störungen im Lebensraum durch Schiffsverkehr und akustische Meeresverschmutzung.

Meeresverschmutzung

Umweltgifte sind eine weitere Gefahr. Orcas sind hochgradig mit Umweltgiften wie PCB (Polychlorierte Biphenyle) und Quecksilber belastet. Sie schwächen u. a. das Immunsystem, führen zu verringerter Fruchtbarkeit und sind häufig Ursache für eine sehr hohe Kälbersterblichkeit. Der überlebende Nachwuchs hat dann auch noch mit einer schleichenden Vergiftung zu kämpfen.

Eine Gruppe von Schwertwalen, die Wissenschaftler regelmäßig vor der Nordwestküste Schottlands und im Westen Irlands bis 2015 über 19 Jahre lang beobachtet hatten, hatte in dieser Zeit kein einziges Jungtier. Die Forscher führen dies auf durch Umweltgifte verminderte Fruchtbarkeit zurück.

Kranker Orca verirrt in der Seine

Mitte Mai 2022 schwamm ein ca. 4 bis 5 m großer Orca weit in den Fluss Seine (rund 70 Kilometer Luftlinie) bis fast nach Rouen in der Normandie, Frankreich. Ein Team nationaler und internationaler Forscher beschloss daraufhin, den jungen Schwertwal wieder ins Meer locken. Dazu spielten sie von Booten aus Orca-Laute über Unterwasserlautsprecher ab. Diese sollten den Meeressäuger aus dem für ihn ungeeigneten Lebensraum heraus in die richtige Richtung lotsen.

Da der Schwertwal nicht darauf ansprach, wurde die Rettungsaktion abgebrochen. Anhand von Drohnenfotos zeigte sich, dass er an einer weit fortgeschrittenen, gefährlichen Pilzinfektion der Haut litt. Eine Infektion, die im späteren Verlauf auch Nieren, Lunge, Herz und Gehirn befallen kann. Man beschloss, das schwer kranke Tier einzuschläfern, um es von seinem Leiden zu erlösen. Doch noch bevor es dazu kam, wurde es tot aufgefunden.

Walfang

Früher wurden Schwertwale – allerdings nur in geringem Umfang – auch von kommerziellen und Subsistenzwalfängern gefangen. Heute sollen sie noch in kleinerer Anzahl von Fischern in Japan, Grönland, Indonesien und der Karibik zum menschlichen Verzehr getötet werden.

Gefangenschaft

Zwei Schwertwale in Gefangenschaft

Orcas können wie alle Delfine in Gefangenschaft nicht artgerecht gehalten werden. Dort sind sie zu einem jämmerlichen Dasein verdammt. Foto: MW/Pixabay

Ab Mitte der 1960er-Jahre wurden Orcas verstärkt für Aquarien gefangen. Dabei riss man ganze Familienverbände auseinander. Aufnahmen zeugen von den dramatischen Szenen, die sich abspielten, als Orca-Mütter den Fangschiffen hinterher schwammen, um ihren entführten Nachwuchs zu retten. In den USA und einigen anderen Ländern ist der Wildfang der Art (und anderen Delfinen und Walen) inzwischen verboten.

Orca Morgan

Man hatte Morgan retten können und zunächst ins Delfinarium Ameland gebracht. Doch anstatt das junge Weibchen nach der Gesundung auszuwildern, verfrachtete man es unter großem Protest von Tierschützern in den Loro Parque auf Teneriffa. Ein Tierpark, der für seine Haltung von Orcas und Großen Tümmlern stark in der Kritik steht: Wale und Delfine können in Gefangenschaft nicht artgerecht gehalten werden! Seitdem fristet die taube Morgan und ihr 2018 in Gefangenschaft geborenes Kalb Ula ein trauriges Dasein als Unterhaltungsclown für zahlendes Publikum.

Begründet wurde die damalige Aktion damit, dass Morgan ihre Familie wahrscheinlich nicht mehr wiedergefunden hätte und sie dann vermutlich gestorben wäre.

Dressierte Schwertwale im Loro Parque

Dressierte Schwertwale im Loro Parque. Foto: Alinea/gemeinfrei, 2007

Schutzstatus

Der Orca als Art gilt als nicht bedroht. Laut Roter Liste der IUCN liegen keine ausreichenden Daten für eine genauere Einschätzung vor. Regionale Populationen sind allerdings gefährdet oder vom Aussterben bedroht. Wie die seit 2022 nur noch 73 Individuen zählenden „Southern Resident“-Orcas vor der nordwestamerikanischen Küste.

Die Orcas aus Straße von Gibraltar sind eine kleine Subpopulation der atlantischen Orcas. Ihr Bestand liegt bei etwa 50 erwachsenen Exemplaren. Wissenschaftler gehen davon aus, dass sie von den Populationen bei Island und Norwegen genetisch isoliert sind. Auf der Roten Liste der Weltnaturschutzorganisation IUCN ist die Subpopulation als vom Aussterben bedroht eingestuft.

Autorin: Ulrike Kirsch

Titelfoto oben: Orcas in der Antarktis, Bryan Goff/Unsplash


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