Bildungsprojekte: Abgeschlossene Förderungen

Online Schülertagung Der Klimawandel und die Ozeane - Evangelische Akademie Loccum
Die Weltmeere spielen in den Curricula der gymnasialen Oberstufe keine zentrale Rolle (mit Ausnahme des Faches Erdkunde). Deshalb fördern wir Schülertagungen, um Jugendlichen dieses bedeutsame globale Zukunftsthema näherzubringen.

Onlinetagung der Evangelischen Akademie Loccum „Der Klimawandel und die Ozeane“

Online Schülertagung „Der Klimawandel und die Ozeane“ der Evangelischen Akademie Loccum.

Die Schülertagung fand vom 7. bis 9. Juli 2021 statt. Sie richtete sich an interessierte Jugendliche, die sich im Klimaschutz engagieren, und an Schülerinnen und Schüler der gymnasialen Oberstufe.

Schülertagung „Die Zukunft der Weltmeere“

Die Evangelische Akademie Loccum richtete vom 31.08.2020 – 02.09.2020 eine dreitägige Tagung für bis zu 90 Jugendliche ab 16 Jahren aus, die die gymnasiale Oberstufe besuchen. Sie sollte dazu anregen, sich eingehend mit der Zukunft der Weltmeere auseinanderzusetzen. Mit dieser von uns geförderten Bildungsveranstaltung für junge, interessierte und engagierte Menschen will die Evangelische Akademie Loccum das Bewusstsein für den Schutz der Meere stärken. Zugleich warb die Tagung für ein „Umsteuern“ im Umgang mit den Meeren.


Summer of Science

2019 förderten wir das meeresbiologische Artenschutzprogramm „Summer of Science“ des städtischen Thomas-Mann Gymnasiums aus München. Das Schülerprojekt findet in Kooperation mit den Gymnasien Adolf-Weber und Sophie-Scholl statt. Den „Summer of Science“ gibt es seit 2012. Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen Q11/Q12 lernen hier über mehrere Monate nicht nur auf höchstmöglichem Niveau wissenschaftliche Arbeitsweisen der Meeresbiologie. Darüber hinaus werden Nachhaltigkeit, Teambuilding, Arbeiten in Kleingruppen, Eigenverantwortliches Zeitmanagement, kooperative Kommunikation und Zusammenhalt in der Gruppe vermittelt.


Konferenz Schutzgebiete für Meeressäuger

Invitation 5. int Conference on Marine Mammal Protected Areas.

Schutzgebiete für Meeressäuger sind oft nicht mehr als „Paper Parks“. Sie stehen auf dem Papier, doch es mangelt an konseqeunter Ausgestaltung. Das soll sich ändern! Dazu trafen sich Wissenschaftler und Naturschützer Anfang April 2019 auf der 5. Internationalen Konferenz über Meeressäugerschutzgebiete (International Conference on Marine Mammal Protected Areas/ICMMPA). Für uns mit dabei war die angehende Meereswissenschaftlerin Nadja Hohenadl.

Bericht von Nadja Hohenadl

… umso besser für mich, Studentin im zweiten Semester des Meereswissenschaften-Studiums, erst einmal die Atmosphäre einer kleinen Zusammenkunft kennenzulernen. Vom 7. bis 12. April fand die Konferenz statt, in einem Ferienresort in Messinia an der Westküste der Peloponnes-Halbinsel, eine vierstündige Busfahrt von Athen entfernt.

Eröffnung mit Prinz Albert II. von Monaco

Prinz Albert II. von Monaco und der Vorstand des WWF International Marco Lambertini (per Live-Video) sowie Karmenu Vella (Europäische Kommission) und Fani Tseliou (griechische Regierung) eröffneten eine Woche voller spannender und interessanter Themen.

Cetaceen – Wale und Delfine, wie die Meeressäuger klassifiziert werden – haben es nicht leicht in unserer Welt. Durch Plastik, Beifang, Schiffskollisionen und Stress (bedingt durch Unterwasserlärm und Störungen und Belästigungen) werden immer mehr Populationen dezimiert. Studien ergaben, dass sich über 60 % der Tiere gar nicht in der MMPA aufhalten.

SOS Mittelmeer-Mönchsrobbe

Die Woche stand unter dem Stern der Mittelmeer-Mönchsrobben. Dabei sind die Gefahren für sie sind von Land zu Land unterschiedlich. Während beispielsweise in Griechenland Touristen und Taucher die Robben stören, indem sie deren Höhlen betreten, sind an der türkischen, italienischen und libyschen Küste die Fischer die Feinde, da die Robben als Beifang in den Netzen verenden.

Monk Seal Alliance

Die „Monk Seal Alliance“, ein von Mönchsrobbenforschern und –schützern geplanter Zusammenschluss, wird auf Ergebnisse und Erkenntnisse der Konferenz zurückgreifen. Gemeinsam will man mehr Aufklärung betreiben. Sowohl bei Fischern, Einwohnern und Touristen als auch bei Regierungen. Damit die Robben besser geschützt werden. Denn meist ist es schlicht Unwissenheit der Menschen, die die Tiere in Gefahr bringt. Die Ergebnisse der Forschungsprojekte aus jedem einzelnen Land werden in die Schutzpläne einfließen, sodass jedes Land individuell auf die Gefahren für die Robbenkolonien eingehen kann.

Wenn man herausgefunden hat, wo sich die Tiere hauptsächlich aufhalten, sollen Schutzgebiete für die Meeressäuger etabliert werden, in denen zumindest gebietsweise die Fischerei verboten ist und Tourismus – wenn überhaupt – nur ökologisch verträglich stattfindet sowie Aufklärung, sodass die anthropogenen (von Menschen kommenden) Gefahren möglichst klein sind.

Zahlreiche Gefahren

Außerdem berieten die Teilnehmer über Möglichkeiten zur Reduzierung von Schiffskollisionen mit Walen sowie von Lärm durch Sonar, Militärschiffe und die Öl- und Gasindustrie. Weitere Themen waren die Kleinfischerei, Walstrandungen – vor allem von Schnabelwalen – und nachhaltiges Whalewatching, aber auch, wie wichtige MMPAs eigentlich identifiziert und aufgebaut werden.

Im Endeffekt sind also die Forschungsarbeiten und die daraus resultierenden Ergebnisse die Beweise, ob und wo eine MMPA sinnvoll ist, und welche weiteren Schutzmaßnahmen für die untersuchten Meeressäuger in dem entsprechenden Gebiet eingeführt werden sollten.

Persönliche Eindrücke

Giuseppe Notarbartolo di Sciara, Dipani Sutaria, Nadja Hohenadl, Erich Hoyt und John Day auf der Konferenz über Schutzgebiete für Meeressäuger (5. int Conference on Marine Mammal Protected Areas).

Von links: Giuseppe Notarbartolo di Sciara (Tethys Research Institute, Italien), Dipani Sutaria (Ahmedabad, Indien), Nadja Hohenadl, Erich Hoyt (WDC, UK) und John Day (James Cook Universität, Australien). Mitglieder der IUCN Marine Mammal Protected Areas Task Force.

Sehr spannend fand ich das Geschehen in den Pausen, sozusagen „hinter den Kulissen“ von mehr oder weniger gut gemachten Vorträgen. Alle Konferenzteilnehmer, egal ob Wissenschaftler, NGO-Mitarbeiter, Autor, Fischer oder Regierungsabgeordneter sind Menschen wie du und ich. Die Atmosphäre der gesamten Konferenz war bodenständig und sehr persönlich. Ich konnte mit vielen anderen Teilnehmern sehr interessante Gespräche führen und habe für den weiteren Lebensweg viele Tipps bekommen.

Dipani Sutaria, Naturschützerin und Wissenschaftlerin aus Indien

Dipani Sutaria, eine der wenigen Wissenschaftlerinnen in diesem männlich dominierten Feld, sagte, es gebe natürlich Zeiten, da hätte sie gerne ein „normales“ Leben mit regelmäßigem Einkommen und langfristiger Planung. Aber genauso hätte es sie seit Jahren motiviert, herauszufinden, aus welchem Grund die Dinge so passieren, wie sie eben passieren. Zusätzlich beginne die eigentliche Erhaltung der Tiere nicht durch Schutzgebiete für Meeressäuger (MMPAs), sondern durch eine Änderung der Denkweise der Involvierten. Weg von Profitorientierung hin zu ökologisch wertvollem Denken und Verhalten. Das sei das langfristige Ziel von Naturschützern.

Erich Hoyt, Autor und Meeressäugerexperte aus Kanada

Erich Hoyt, der schon mehr als 20 Bücher geschrieben hat, beantwortete meine Fragen auf einem sehr privaten Level. Was sich seiner Meinung nach stark zum Guten entwickelt habe, sei die Identifizierung von Walen, z. B. einzelner Orcas, die auch Namen bekämen, und das auf der ganzen Welt. So erhielten die Tiere in „unserer Welt“ eine Persönlichkeit und werden als individuelle Wesen anerkannt. Wie die Stars und Sternchen aus Hollywood, die man auf der Straße erkennt.

Tipp für Meeresenthusiasten

Nehmt alle Möglichkeiten wahr, die euch geboten werden. Oder steht selbst auf und sucht nach Wegen, eurer Leidenschaft zu folgen! Nur so habe ich es auf die 5. Konferenz Schutzgebiete für Meeressäuger geschafft!

Fazit

Nach der Woche konnte – und kann – ich mich bis heute vor neuen Ideen kaum retten. Meine Gedanken drehen sich im Kreis, welche Projekte mir unheimlich gut gefallen und wofür ich mich mehr einsetzen will oder sogar, womit ich mein Leben, forschungstechnisch gesehen, verbringen könnte. Mein Fazit: Diese Reise hat sich gelohnt!

Nadja Hohenadl war für uns auf der 5. int Conference on Marine Mammal Protected Areas (Schutzgebiete für Meeressäuger)..

Danke an die Deutsche Stiftung Meeresschutz, dass ich diese einzigartige Möglichkeit bekommen habe!
Nadja Hohenadl


Dossier Ausbeutung der Meere

2014 unterstützten wir die Publikation des Dossiers „Ausbeutung der Meere – Kapital auf Kurs“ der Zeitschrift „iz3w“ (Ausgabe 346). Herausgeber ist das Informationszentrum 3. Welt. „iz3w“ ist eine der wichtigsten unabhängigen Zeitschriften zu Nord-Süd-Themen im deutschsprachigen Raum. Der Kampf um die Meere entfacht sich an der Frage: Wem gehört das Meer? Und die Ausgabe 346 der iz3w wirft einen Blick in die keineswegs unerschöpflichen Tiefen des Blauen Kontinents.

Dossier „Ausbeutung der Meere – Kapital auf Kurs „:

Cover Zeitschrift iz3w - Ausgabe 346 - Ausbeutung der Meere
iz3w – Ausgabe 346 mit dem Dossier „Kapital auf Kurs – die Ausbeutung der Meere“.

Die Weltmeere sind für die Energie- und Rohstoffgewinnung sowie den globalen Transport von Gütern zentral. Ein Großteil der weltweiten Ölfördermenge stammt aus der Offshore-Gewinnung. 90 Prozent des grenzüberschreitenden Warenhandels wird über See abgewickelt.

Doch auf dem Industriestandort Meer werden jedoch nicht nur Rohstoffe und Energie gewonnen. Sie werden auch verbraucht. Zudem sind Förderung und Transport mit enormen Umweltbelastungen verbunden. Und diese rücksichtslose kapitale Verwertung der Ressourcen der Meere führt zum Schwinden der wichtigsten Ernährungsgrundlage von über einer Milliarde Menschen: Fisch.

Immer schon war das Meer nicht nur Gegenstand von Naturausbeutung. Sondern es ist auch Ort der Ausbeutung von Menschen. Sowohl für die diejenigen, die auf dem Meer arbeiten müssen, als auch für KüstenbewohnerInnen.


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Junge Meeresforscher*innen – Bildungsprojekte