Erdüberlastungstag 2023

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Der diesjährige Erdüberlastungstag (Earth Overshoot Day) fällt auf den 2. August. Ab dann hat die Menschheit alle natürlichen Ressourcen, die unser Planet innerhalb eines Jahres erzeugen und regenerieren kann, verbraucht. Vergangenes Jahr fiel der Erdüberlastungstag auf den 28. Juli. Ein Grund zur Freude? Leider nein. Die positive Verschiebung nach hinten hat nichts mit einem nachhaltigeren Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen zu tun, sondern lediglich mit verbesserten Berechnungsgrundlagen. 2021 und 2019 fiel der Erdüberlastungstag jeweils auf den 29. Juli. Lediglich im Corona-Jahr 2020 gab es eine Verschiebung um gut einen Monat auf den 22. August. Dass ein Erdüberlastungstag mit dem Ende des Jahres zusammenfiel, war zuletzt 1970 der Fall.

Aktuell verbrauchen wir Ressourcen von über 1,7 Erden

Der Earth Overshoot Day verdeutlicht die ökologischen Grenzen unseres Planeten. Er wird jedes Jahr vom Global Footprint Network errechnet. Bis zum Jahresende leben wir also auf Pump, übernutzen rein rechnerisch die natürlichen Ressourcen der Erde.

Mit anderen Worten hat die Menschheit in den ersten sieben Monaten des Jahres u.a.:

  • Mehr CO2 in die Atmosphäre emittiert, als natürliche CO2-Speichersysteme (Wälder, Moore, Seegraswiesen, Kelpwälder, Mangrovenwälder, Salzwiesen) in einem Jahr absorbieren können.
  • Von allen natürlichen Ressourcen wie Fischen, Meeressäugern, Bäumen oder Wasser mehr verbraucht und geerntet, als die Erde in derselben Zeit nachliefern konnte.

Das frühe Datum des Erdüberlastungstags erinnert auch daran, dass die seit über einem halben Jahrhundert anhaltende Übernutzung natürlicher Ressourcen, der sogenannte Overshoot, mittlerweile unübersehbare Folgen hat. Wir befinden uns in einer massiven Biodiversitätskrise, dem sechsten Massenaussterben. Die Klimakatastrophe hat schwerwiegende Folgen für das gesamte Leben auf dem Planeten. Verheerende Waldbrände, Dürren, Überhitzung, Monsterstürme oder Überschwemmungen.

Die Ressourcen der Erde sind endlich!

Nach Berechnungen des Global Footprint Network bräuchte es die Ressourcen von mindestens drei Erden, damit weltweit alle Menschen so leben könnten wie wir in Deutschland.

„Mit unserem Konsum treiben wir den Raubbau auf Kosten der Artenvielfalt und nachfolgender Generationen voran. Für unseren Wohlstand zahlen andere Länder einen hohen Tribut. Pazifische Inselstaaten wie Kiribati drohen unterzugehen. Nur wenn notwendige Investitionen in die Erholung der Wirtschaft konsequent an Nachhaltigkeit, Menschenrechten und Umweltstandards gekoppelt werden, können wir den Erdüberlastungstag weiter in Richtung ausgleichende Nutzung verschieben“, sagt Ulrich Karlowski, Biologe der Deutschen Stiftung Meeresschutz (DSM). „Die Ressourcen unseres Planeten sind endlich. Unsere Möglichkeiten, etwas zu tun, nicht. Jeder Einzelne kann nachhaltig und zukunftsorientiert handeln“.

#MoveTheDate – den Erdüberlastungstag nach hinten schieben

Auf der Seite Earth Overshoot Day sammelt das Global Footprint Network Beiträge von Menschen auf der ganzen Welt, die unter dem Stichwort #movethedate ihren Beitrag leisten.

Detaillierte Informationen zur Berechnung des Earth Overshoot Day findet man beim Global Footprint Network. Mit Ländervergleichen und Pro-Kopf-Werten zum ökologischen Fußabdruck.

Die Grafik zeigt, wie sich der Earth #OvershootDay (Erdüberlastungstag) über die letzten 50 Jahre verändert hat.
Die Grafik zeigt, wie sich der Earth #OvershootDay seit 1971 verändert hat. © Global Footprint Network

Titelfoto: pexels


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