Im Juli 2024 veröffentlichte der Arbeitskreis „Bildung, Kultur und Gesellschaft“ des Deutschen Komitees der UN-Ozeandekade (ODK) die Bildungsbroschüre „MEERE – WISSEN – HANDELN“. Sie richtet sich auf 23 Seiten an alle, die mehr über Meeresforschung, Meeresschutz und nachhaltige Nutzung der Meere erfahren möchten, von Jung (Kita und Grundschule) bis Alt (lifelong learning). Die meisten der vorgestellten Bildungsangebote stammen von ODK-Netzwerkpartnern.
Die Broschüre zeigt – ohne Anspruch auf Vollständigkeit – erstmals die Bandbreite von Bildungsmaterialien im Bereich Meeresschutz und nachhaltiger Nutzung der Meere in Deutschland.
Dabei setzte der Arbeitskreis auf Bildungsangebote, die ortsunabhängig einsetzbar und in der Regel kostenfrei beziehbar sind. Text-Links und QR-Codes leiten direkt zu den Materialien. Für den Bezug analoger Materialien sind die entsprechenden Kontaktdaten eingefügt.
Innovative und ungewöhnliche Bildungsformate
Mit der neuen Bildungsbroschüre will das Ozeandekade-Komitee nicht nur Schulen, sondern auch interessierte Eltern unterstützen. Dazu enthält die Broschüre eine Vielfalt innovativer Bildungsformate. Sie reichen über die Themen Schutz bis hin zur nachhaltigen Entwicklung der Meere. Das Angebot ist konsequent an den sieben Zielen der UN-Ozeandekade ausgerichtet.
Die Broschüre „MEERE – WISSEN – HANDELN“ wird regelmäßig überarbeitet und ergänzt.
Von virtuellen Rundgängen bis zu Bildungskoffern
Wie wäre es mit einem virtuellen Rundgang über das deutsche Forschungsschiff METEOR? Ein Angebot der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) und von Kiel Marine Science/Center for Ocean and Society.
Mit dem Bildungskoffer von EndPlasticSoup und :metabolon wiederum können schulische und außerschulische Gruppen ihr Wissen über Makro- und Mikroplastik, dessen Auswirkungen auf die Umwelt sowie die fachgerechte Entsorgung und Vermeidung erweitern.
Für das Lernniveau von Grundschulen geeignet ist dagegen eine PowerPoint-Präsentation zum Nahrungsnetz in der Antarktis vom Helmholtz-Institut für Funktionelle Marine Biodiversität. Eine Arbeit der Meeresforscherinnen Jasmin Groß und Elena Schall.
Was ist die UN-Ozeandekade?
Die Vereinten Nationen haben die Jahre 2021 bis 2030 zur Internationalen Dekade der Meeresforschung für Nachhaltige Entwicklung ausgerufen.
Die UN-Ozeandekade will eine nachhaltige Zukunft im Umgang mit dem Ozean erreichen. Dazu sollen in internationaler Zusammenarbeit transformative Lösungen für den Schutz und eine nachhaltige Entwicklung des Ozeans entwickelt werden. Sie basiert auf der UN-Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung mit ihren 17 Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals/SDGs). Im Mittelpunkt der UN-Ozeandekade steht dabei das SDG 14 „Leben unter Wasser“.
Nachhaltigkeitsziel 14 „Leben unter Wasser“
Im SDG 14 ist das Thema Meeresschutz als Nachhaltigkeits- und Entwicklungsziel der Weltgemeinschaft festgelegt. Es lautet: „Ozeane, Meere und Meeresressourcen im Sinne nachhaltiger Entwicklung erhalten und nachhaltig nutzen“. Während das SDG 14 zehn Teilziele hat, sind in der UN-Ozeandekade sieben Zielvorgaben formuliert. Sie erläutern, wie der Ozean der Zukunft bis zum Jahr 2030 aussehen soll:
- Sauberer Ozean
- Gesunder und widerstandsfähiger Ozean
- Produktiver Ozean
- Vorhersehbarer Ozean
- Sicherer Ozean
- Zugänglicher Ozean
- Inspirierender Ozean
Das Nachhaltigkeitsziel „Leben unter Wasser“ ist dabei nicht nur für Menschen wichtig. Es dient vorrangig der zentralen Rolle, die die Meere für Klimaschutz und Biodiversität haben.
Die Deutsche Stiftung Meeresschutz ist Netzwerkpartner des Deutschen Ozeandekaden-Komitees der UN-Ozeandekade (ODK).
Weiterführende Informationen rund um die Ozeandekade
- UN-Dekade der Meeresforschung für nachhaltige Entwicklung (2021-2023) in Deutschland
- Rettet unseren Ozean: mit der kostenlosen Handy-App Plastikmüll im Meer beseitigen
- UN-Nachhaltigkeitsziel 14: „Leben unter Wasser“
- UN-Vertrag zum Schutz der Hohen See
- Was bedeuten Ökozid-Gesetz und Rechte der Natur für den Schutz der Ozeane?
- EU-Renaturierungsgesetz – Nature Restauration Law (NRL)
- Keine Meereswende in Deutschland!
- 15. Vertragsstaatenkonferenz (COP15) des UN-Übereinkommens zur biologischen Vielfalt
- Erdüberlastungstag – Earth Overshoot Day
- Meeresschutzgebiete
- Besserer Schutz für Haie und Rochen
- Aquakultur ist keine Lösung